Zirbelkiefer aus den Alpen

Entwicklungsgeschichte einer Zirbelkiefer in den letzten 10 Jahren.
 

Anfang Juni 2013 habe ich in den Alpen auf über 2.000 m Höhe in einer Felsenvertiefung diese Zirbelkiefer gefunden.
Wie auf den ersten beiden Bildern zu sehen ist, hatte die Kiefer dort keine großen Überlebenschancen.
 Der Hauptstamm, der Kiefer, war aufgrund der Witterungsverhältnisse und des Standortes schon eingegangen.



Der Zirbelkiefer hatte damals eine Höhe von fast 60 cm und einen Stammdurchmesser am Wurzelansatz von ca. 6,5 cm.

Damit die Kiefer erst einmal wieder zu Kräften kommt, habe ich sie gleich in einen größeren Behälter gepflanzt und im ganzen ersten Jahr über reichlich mit Dünger versorgt.
 Die erste Aufgabe im Juli des Folgejahrs waren Todholzarbeiten an dem ursprünglichen Hauptstamm.




Zum Herbst 2014 wurde die Kiefer in eine erste ausreichend große Bonsaischale umgetopft.
Im Januar 2015 habe ich während der Wachstumsruhe die Grundgestaltung durchgeführt.
 


In den nächsten acht Jahren lag der Schwerpunkt auf der Entwicklung der Äste und Nadelpolster. Die Kiefer wurde einfach wachsen gelassen und am „neuen Stamm“ die Neuaustriebe gefördert.
Um die Dominanz des ursprünglichen Hauptstammes etwas zu entkräften, wurde der Todholzbereich etwas eingekürzt. Es gab eine neue Ansichtsseite und die Äste wurden entsprechend neu ausgerichtet.


Das Bild von Oktober 2022 zeigt, dass die Kiefer etwas aus der Form gewachsen war. Der Stammverlauf war zu sehr im Hintergrund und im wurde im oberen Bereich verdeckt.
 


Für einen möglichen Perspektivwechsel und um fachlichen Rat einzuholen, habe ich die Zirbelkiefer im Juli 2023 zu einem Workshop mit Hartmut Münchenbach in Pforten mitgenommen.
 





Das Resultat spiegelt sich durch folgende Veränderungen wider:

  • Durch eine Ein Kürzung des Todholzbereiches um weitere 10 cm und die Anhebung der Vorderseite wurde der Stammverlauf mit seiner alten Rinde besser sichtbar gemacht.
  • Die Astansätze und Astverläufe wurden korrigiert und angepasst, die 
     Nadelpolster ausgelichtet. 
  • Zwei hochstehende Wurzeln wurden entfernet.

     Juli 2023


Beim nächsten Umtopfen, im Frühjahr, wird das Nebari weiterbearbeitet und der Baum in die korrigierte Position eingepflanzt.
In den nächsten Jahren wird hauptsächlich der erste linke Ast und die Spitze weiter gefördert. Dementsprechend werden auch die Länge und das Volumen der anderen Äste, immer wieder angepasst und gegebenenfalls korrigiert.


Die nächsten Bilder kommen im Frühjahr 2024.

Reinhard Witte





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