Japanische Stechpalme
Ilex crenata 'Stokes'
Allgemein:
Diese aus Japan stammende Ilex-Art wächst langsam und bis zu 1 m Höhe. Seine ausgezeichneten Wuchseigenschaften ermöglichen eine sehr gute Gestaltung und ergeben eine wertvolle Bonsaipflanze. Der Ilex ist ein immergrüner Bonsai, mit kleinen, glatten, buchsbaumartigen Blättern.
Stil:
Alle aufrechten Stilformen sind möglich. Er kann auch, in dem für asiatische Gärten so typischen, wolkenförmigen Stil, gezogen werden. Kugelformen können ebenfalls sehr gut gestaltet werden.
Standort und Temperatur:
Ein windgeschützter Platz, der halbschattig gelegen ist, bietet die besten Wuchsbedingungen für diesen Bonsai und erleichtert das Überwintern der Pflanze.
Überwinterung:
Vor Frost und kalten Winden geschützt aufstellen.
Blätter:
Der Ilex hat kleine, ovale lederartige, dunkelgrüne und blasiggewölbte Blätter, die ein wenig an den Buchsbaum erinnern.
Blüten / Früchte:
Nach einer eher unscheinbaren blassweißen Blüte erscheinen schwarze oder rote Beeren.
Achtung: Die Beeren der Stechpalme sind, trotz aller Schönheit, sehr giftig. Wenn Kinder in der Nähe der Pflanze spielen, warnen sie diese vor dem Verzehr der Beeren.
Stamm:
Die Borke am Stamm ist bei älterem Bonsai meist rissig und vernarbt.
Schneiden:
Um die typische Wuchsform eines Ilex zu erreichen und zu erhalten, müssen Äste, Zweige und Triebe immer wieder zurückgeschnitten werden. Die Häufigkeit des Schneidens richtet sich nach dem Wachstum der jeweiligen Art. Manche Ilex werden nur einmal im Frühjahr, andere während der gesamten Wachstumszeit bis in den Herbst hinein geschnitten, immer abhängig von der Wuchsfreudigkeit der Pflanze. Der Formschnitt des Ilex wird mit viel Fingerspitzengefühl, Augenmaß und immer nur mit einer wirklich scharfen Schere durchgeführt. Dieses ist wichtig, damit Triebe und vor allem die Blätter absolut glatte Schnittflächen haben. Wenn die Schnitte mit stumpfem Werkzeug vorgenommen werden, verfärben sich die Blattränder und auch die Triebspitzen unschön und werden bräunlich. Man sollte nach der Haupttriebzeit den Formschnitt durchführen. Dabei darf nicht ins laublose Altholz geschnitten werden.
Drahten:
Das Drahten ist nur an jungen Ästen zu empfehlen, da das alte Holz sehr hart und brüchig wird. Normalerweise ist das Drahten kein Problem wenn man vorsichtig mit den relativ weichen Ästen umgeht. Am besten wird diese Arbeit gleich nach dem Blattschnitt im Juni vollzogen. Die Äste und Zweige, die geformt werden sollen, werden spiralförmig mit Aluminiumdraht umwickelt. Man wickelt den Draht straff aber nicht zu fest in gleichmäßigen Windungen von unten nach oben und bringt dann die Äste und Zweige in die gewünschte Richtung. Nach einem Jahr muss der Draht unbedingt wieder entfernt werden, damit er nicht in das Holz einwächst.
Umtopfen:
Junge Bäume werden alle 2-3 Jahre, ältere Bäume alle 4-5 Jahre umgetopft.
Düngen:
Während der Wachstumsphase regelmäßig alle 2 Wochen mit Flüssigdünger gießen, in der restlichen Zeit alle 4 Wochen düngen. Mit dem Düngen wird nur dann ausgesetzt, wenn der Bonsai blüht oder die Bäumchen frisch umgetopft wurden
Gießen:
Die meisten Bonsai dieser Art sterben nach dem Kauf durch zu geringe Wassergaben. Der Ilex reagiert wie die meisten Bonsai sehr empfindlich auf das Austrocknen des Substrates.
Aber auch Staunässe gefällt dem Baum nicht. Für eine gute Drainage ist Sorge zu tragen.
Ein tägliches Übersprühen des Blattwerkes wirkt sich förderlich aus.
zusammengestellt: Reinhard Witte
Bonsaiarbeitskreis Hildesheim
2012